Vortrag von Prof. Dr. Klaus Wengst
3. November 2014
Karmel Begegnungsstätte - 19.30 – 21.45 Uhr
Karmelplatz 3, DU-Mitte
Spätestens seit der Herausbildung der Trinitätslehre in der Alten Kirche erfolgt christliches Reden von Gott trinitarisch. Ist „der christliche Gott“, der Dreieinige, ein anderer als „der jüdische Gott“, der Eine? Eine Zwangslogik könnte das folgern. Die Trinitätslehre der Alten Kirche wollte jedoch nichts anderes, als das neutestamentliche Zeugnis auslegen, dass Gott in Jesus begegnet. Sie tat es im Denkhorizont griechischer Philosophie. Der ist nicht mehr der unsere. Deshalb tun sich viele Menschen mit der Trinitätslehre schwer.
Den neutestamentlichen Schriften gilt es als selbstverständlich, dass der in Jesus begegnende Gott kein anderer als Israels Gott ist. Nimmt man wahr, dass ihr Reden von Gott, Jesus und dem heiligen Geist, nicht im Kontext griechischer Philosophie, sondern in dem des Judentums steht, eröffnet sich die Möglichkeit eines Verstehens von Trinität, das auch vor dem bestehen kann, was im christlich-jüdischen Gespräch gelernt werden konnte. Dabei wird im Vortrag besonders auf den Abschnitt Matthäus 28, 16-20 und in ihm auf den Vers eingegangen werden: …. „und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes“.
Klaus Wengst war bis 2007 Inhaber des Lehrstuhls für Neues Testament und Judentumskunde an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhruniversität Bochum. Er ist seit vielen Jahren aktiv im Bereich des jüdisch-christlichen Gesprächs und ist u.a. Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag.
Gemeinsame Veranstaltung mit dem Kath. Bildungswerk Duisburg