Gespeichert von Christoph am/um Di, 01/27/2015 - 00:00
Mit Dr. Thomas Pfeiffer, Bochum
27. Januar 2015
Stadthaus Mülheim - 09.45 bis 12.00 Uhr
Althofstraße 8, Mülheim
Nie war das Bild der rechtsextremistischen Szene moderner als heute - ihre Erscheinungsformen sind weder altbacken noch ewiggestrig. Für fast alle Rechtsextremisten sind Jugendliche die Zielgruppe Nummer eins, gerade an sie richtet diese Szene ihre wichtigsten Werbebotschaften: "Kameradschaft" und Zusammenhalt in unsicheren Zeiten. All das gilt auch für den Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen. Einige Tendenzen sind in NRW besonders auffällig: Hierzu zählt die Entwicklung der Partei "Die Rechte", die in jüngster Zeit als Auffangorganisation für Anhänger verbotener neonazistischer "Kameradschaften" dient. Insbesondere im östlichen Ruhrgebiet prägen sogenannte "Autonome Nationalisten" die Szene - das sind Anhänger einer neonazistischen Strömung, die Symbole und Aktionsformen vom politischen Gegner (von linksgerichteten Autonomen) übernimmt. Solche Gruppen haben das Erscheinungsbild der Neonazi-Szene gerade in Nordrhein-Westfalen von Grund auf verändert. Weitgehend unverändert sind die Inhalte dieser Szene, die nach wie vor um einen rassistischen Kern und die Verherrlichung, zumindest die Verharmlosung des Nationalsozialismus kreisen. Im Erscheinungsbild ganz anders als neonazistische Gruppen tritt die rechtsextremistische Partei "Pro NRW" auf, die gezielt Ängste vor dem Islam schürt und auf diese Weise auf Stimmen- und Anhängerfang geht. Diesen und einigen weiteren Entwicklungen des Rechtsextremismus in Nordrhein-Westfalen geht der Vortrag genauer nach.
Dr. Thomas Pfeiffer, Jg. 1970, ist Dipl.-Journalist, Wissenschaftlicher Referent für Rechtsextremismusprävention in der Abteilung Verfassungsschutz des Ministeriums für Inneres und Kommunales Nordrhein-Westfalen und Lehrbeauftragter im Fach Politikwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum.
Kursgebühr EUR 4,00